Im Ersten Weltkrieg wurde Sexten völlig zerstört und es gibt im Ort fast nur neue Häuser. Das architektonisch wichtigste neue Bauwerk ist das Hotel Drei Zinnen, das 1930 im Stile des Bauhauses und des razionalismo errichtet wurde. Der Bau wurde zu einer Ikone des modernen Hotelbaus in den Alpen. Der First ist quer zur Schmalseite des Baukörpers angeordnet. Die Frontseite zum Tal variiert lebendig das Thema der Erker und sitzt, weiß verputzt, auf einem zweigeschossigen Natursteinsockel – alles Elemente traditioneller alpiner Bauweisen mit moderner Interpretation. Die Renovierung im Jahr 2000 sorgte auf sensible Weise für den heute notwenigen Komfort der Gäste, ohne dem Haus seinen unverwechselbaren Stil zu nehmen. Besonders gelungen ist neben der durchgängigen Farbgebung und Materialwahl die Wellnessanlage im Untergeschoss, die einen direkten Zugang ins Freie hat.
Clemens Holzmeister (1886–1983) war ein bedeutender Schöpfer von Monumental- und Sakralbauwerken. Er entwickelte eine Neuinterpretation lokaler Bautraditionen zwischen Einfachheit und Expressivität.