Das Panorama-Plateau der Cisloner Alm bietet atemberaubende Blicke über das Südtiroler Unterland und in die Dolomiti di Brenta – schon deswegen gehört diese Tour ins Programm jedes Bike-Urlaubs in Kaltern. Mehr noch: Da ist zuerst die Auffahrt auf der alten Bahntrasse der ehemaligen Fleimstalbahn; man überwindet etwa 800 Höhenmeter bei nicht mehr als sechs Prozent Steigung. Diese Eisenbahnlinie von Auer nach Predazzo wurde im ersten Weltkrieg von russischen Kriegsgefangenen gebaut, um Truppen und Material vom Etschtal ins Fleimstal in Richtung Front zu befördern. Nach dem Krieg transportierte die kleine Bahn überwiegend Holz und Personen, bis sie schließlich in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wegen mangelnder Rentabilität aufgelassen wurde. Was übrig blieb, war die perfekt ausgebaute Trasse, die heute als Schotterstraße mit dem Titel „ehemalige Fleimstalbahn“ oder „ex ferrovia“ betitelt ist. Da Eisenbahnen nie mehr als fünf bis sechs Prozent Steigung bewältigen können, ist diese Trasse heute für Biker perfekt geeignet – man arbeitet die Höhenmeter ganz sanft ab, da wird die Auffahrt zum reinen Genuss. Bei Kaltenbrunn muss man dann die Bahntrasse verlassen und ein kurzes Stück auf der Straße nach Truden bergauf fahren. Anschließend tritt man die kurze, steile und teils gepflasterte Rampe zur Cisloner Alm hinauf. Diese geht es wieder zurück bis nach Truden. Dann geht es im engen Seitental, durch das der Trudener Bach in Richtung Etsch hinab fließt hinab, bis man sich mit tollem Blick übers Etschtal durch historische Dörfer und Weinberge hinab nach Neumarkt hangelt. Bei Pinzon kreuzt man noch einmal die Bahntrasse und fährt unter dem Viadukt hindurch bis in das mittelalterliche Neumarkt mit seinem historischen Stadtkern. Die Rückfahrt nach Kaltern verläuft über den Radweg – am Nachmittag bläst hier oftmals ein starker Südwind, welcher die Rückfahrt angenehm leicht macht.
Varianten: Man kann auch der Bahntrasse folgen und die Tour „Jochgrimm“ in Angriff nehmen. In Truden kann man nach links auch in die Touren „Kanzel“ oder „Trudner Horn“ abbiegen.
Nicht zu verpassen: Die ehemalige Bahntrasse der Fleimstalbahn, das Bergdorf Truden, weitläufiges Panorama über das Südtiroler Unterland, Kaltern, den Monte Roen, die Mendel und den Penegal.
Diese Tour bietet an einigen Stellen ein Top-Panorama über Kaltern und über die umliegenden Weinberge, ist aber gleichzeitig eine fantastische Tour im Wald. Man ist jedoch meist so sehr mit der Fahrtechnik beschäftigt und vom Fahrspaß gefangen, dass für das Panorama kaum Zeit bleibt. Nach der Auffahrt von Kaltern – ein kurzes Stück über die Mendelstraße, dann über einen langen Schotterweg – fängt die ausgiebige Trailpassage an: Erst geht es über einen ruppigen, steinigen Pfad bergab, der auch guten Fahrern höchste Konzentration abverlangt. Doch schon nach knapp 300 Metern ist diese steile Rinne überwunden, und man biegt scharf rechts in einen Weg ein. Es ist ein schmaler, glatter Pfad, der sich teils in ziemlich engen Serpentinen durch den Wald schlängelt. Dieser Trail hat „Flow“, wie die Biker sagen, man gleitet flüssig über den meist laubbedeckten Weg dahin, legt sich in die Kurven und kleinen Anliegern. Das ist wie Achterbahnfahren, nur schöner.Nach diesem fantastischen Trailstück erreicht man schließlich einen Schotterweg, der nach Überquerung des Tunnels der Mendelbahn wieder in einen Trail mündet. Der schlängelt sich eben oder nur leicht bergauf am Hang entlang, bis man eine weitere Schotterstraße erreicht, die zum Ziegelstadel führt und als Kalterer Höhenweg ausgeschildert ist. Von hier führen nun traumhafte Waldwege bergauf und bergab. Ein kurzer Abstecher nach Tramin, dann geht es zum Kalterer See, der im Sommer zum Baden einlädt. Nach der Erfrischung stehen dann wieder die obligatorischen 180 Höhenmeter auf dem Radweg hinauf nach Kaltern an, wo man auf dem Dorfplatz die Tour mit einem Glas Wein beschließen kann.
Varianten: Man kann auch geradeaus der Mendelstraße folgen und die Touren „Penegal“ oder „Malga Romeno“ in Angriff nehmen.
Nicht zu verpassen: Die Mendelbahn, den Kalterer See, schönes Panorama über die Wein- und Obstgärten.
Die 23,24 km lange Radrundfahrt führt durch einige der bekanntesten und schönsten historischen Weindörfer an der Südtiroler Weinstraße, Girlan, Eppan und Kaltern, bekannt für ihren Weißburgunder und den autochthonen Kalterersee.
Die kürzeste der drei Weinrouten beginnt in Kaltern am Platz vor den zwei großen Weinkellereien, der Kellerei Kaltern und der Erste + Neue Kaltern. Von hier führt die Route alsbald durch ein Waldstück zu den zwei Montiggler Seen. Sodann geht es weiter nach Girlan, einem historischen Weindorf, dessen unterirdische Keller mehr Platz einnehmen als das Dorf selbst. Die nächsten Etappen sind St. Pauls sowie St. Michael, das eigentliche Zentrum der Burgenregion Eppan. In diesem Top-Weinbaugebiet lohnt sich ein Besuch der Kellereien. Nun führt die Weinroute zurück nach Kaltern am See, das nicht nur wegen seines nach dem Kalterer See benannten Tropfen eines der bekanntesten Weindörfer des Landes ist.
Diese Tour braucht Abenteuerlust. Im Grenzgebiet zwischen Südtirol und dem Trentino ist der Wald verwunschen und es beschleicht einen das Gefühl, da nicht mehr herauszukommen. Doch lohnt sich diese Tour aus mehreren Gründen: man genießt dort eine erholsame Ruhe, auf teils erdigen Wegen darf man das Bike auch mal spielerisch bewegen und das Ziel, der idyllische „Lago Santo“ ist sowieso einen Ausflug wert.
Auf dem Weg dahin führt die Strecke zunächst flott über den Kalterer See hinab ins Etschtal. Bei Auer beginnt der Anstieg an dessen Ostflanke, wobei die Strecke der alten Trasse der Fleimstalbahn tolle Blicke über Südtirols Süden bietet. Nach den letzten Weilern entflieht man allerdings der Zivilisation und klettert auf Forststraßen hinauf zum Gfriller Sattel. Nach einer kurzen Abfahrt ist man im kleinen Weiler Gfrill angelangt, 1000 Meter über dem Etschtal, dem letzten kleinen Vorposten Südtirols vor der Grenze zum Trentino.
Jetzt geht es hinein in diesen wilden Wald und auf erdigen Wegen zum Heiligen See. Das Abenteuer ist aber noch nicht vorbei. Eine rassige Abfahrt spuckt einen erst in Salurn, am Ufer der Etsch wieder aus. Der Etschradweg ist nun die schnellste Verbindung zurück zum Kalterer See, um vielleicht beim Klughammer Baden zu gehen, sich zu erfrischen oder einen Snack einzunehmen. Fertig ist diese Runde nämlich erst, wenn auch die letzten 200 Höhenmeter hinauf nach Kaltern weggestrampelt sind. Einkehrmöglichkeiten bieten sich aber auch bereits auf der Strecke, z.B. in der Albergo Lago Santo oder in Salurn. Auch Neumarkt ist einen Abstecher wert. Hier führt der Radweg direkt vorbei.
Varianten: Die Tour kann auch anders herum gefahren werden, allerdings müssen dann von Salurn hinauf zum Heiligen See saftige Rampen bewältigt werden.
Das ist eine anspruchsvolle Graveltour, bei der man sich vom Ufer der Etsch über einen fordernden Anstieg zu diesen versteckten Pass durchschlägt. Sie führt im Etschtal bis nach Salurn, an die Grenze zum Trentino und verschwindet dann im stillen Wald hinter den Felswänden, die hier das Etschtal schroff auf der Ostseite begrenzen.
Der Beginn ist zum Warmfahren. Von Kaltern rollt es zügig hinab zum Kalterer See, von dessen Südufer schnell der Etschtalradweg erreicht ist. Hier folgt man dem Fluss weitere 10 Kilometer – hoffentlich mit Rückenwind – und erreicht bald Salurn, den südlichsten Ort Südtirols. Wobei nicht ganz, denn kurz vor dem Ort kürzt ein Forstweg ab zur Straße hinauf nach Gfrill, einem ruhigen Weiler 1000 Meter über dem Tal. Das ist der entscheidende Anstieg dieser Tour, denn bis ganz hinauf zum Sattel sammelt man noch einmal 200 Höhenmeter auf Forstwegen – und das alles mit einem Schnitt von 10 % Steigung. 400 Meter geht nun auf der anderen Seite auf Schotterwegen im Wald bergab nach Gschnon. Hier lohnt sich der kurze Abstecher (einen Kilometer hin und einer zurück) zur Kanzel, einem außergewöhnlichen Aussichtsplatz über dem Etschtal. Von Gschnon bringt einen die Straße nach Mühlen in das Tal, durch das der Trudener Bach steil hinab ins Etschtal rauscht. Dem folgt man aber nun bergauf bis Truden und sammelt weitere 300 Höhenmeter auf der kleinen Talstraße. Die Abfahrt von Truden ins Etschtal präsentiert dann die landschaftlichen Höhepunkte dieser Runde. Zunächst führt die alte Bahntrasse der Fleimstalbahn auf Schotter hinab nach Montan. Achtung! Bei der Einfahrt in die Tunnels nicht erschrecken, Bewegungsmelder schalten dass Licht erst ein. Nach dem letzten Tunnel öffnet sich die Landschaft und man bekommt einen erhabenen Blick übers Etschtal geschenkt – am spektakulärsten auf dem Viadukt bei Pinzon, einer gemauerten Brückenschleife, mit der die Ingenieure die notwendige „Spitzkehre“ der Bahn in diesem etwas steileren Bereich des Hanges elegant entschärft haben. Danach wartet das sagenumwobene Biotop Castelfeder, ein uralter Kultplatz, der aus seinem Umland heraussticht. Extravagante Felsformationen und gletschergeschliffene Riesensteine bestimmen in mehreren Ebenen eine wildromantische Hügellandschaft mit besonderer Anziehungskraft. Um Castelfeder ranken sich Sagen und Legenden. Die sogenannten „Kuchelen“ auf der höchsten Erhebung sind die Überreste einer frühmittelalterlichen Ringmauer. Hier lohnt sich durchaus eine Rast, um etwas innezuhalten. Oder etwas Kraft zu tanken, denn vom Etschtal über den Kalterer See hinauf ins Dorfzentrum von Kaltern müssen am Ende noch einmal über 200 Höhenmeter überwunden werden.
Varianten: Wer sich Salurn anschauen möchte, kann den Anstieg nach Gfrill auch aus dem Zentrum von Salurn in Angriff nehmen, ist dann allerdings länger auf der Straße unterwegs. Wer abkürzen will, fährt von Mühlen dem Trudener Bach folgend bergab und kommt bei dem kleinen Weiler Glen noch vor dem Viadukt wieder auf die Strecke.
Der Mendelkamm erhebt sich im Süden Südtirols über dem Etschtal und auf den ersten Blick ist da zwischen den Weinorten im Tal und den Gipfeln nur Wald. Wer sich aber traut, diesen Bereich zu erkunden, findet auf den zweiten Blick eine abwechslungsreiche Landschaft, die sich vor den Blicken aus dem Tal ein wenig versteckt. Vom Sportzentrum Altenburg führen Forstwege am Hang entlang über das Berggasthaus Gummererhof weiter ins kleine Weiler Graun. Von hier hat man den Blick hinab über die Gemeinden an der Weinstraße: Tramin und Kurtatsch. Jetzt kann man oben bleiben auf diesem Balkon und weiterrollen zum Fennberger See, einem Idyll, das man – von unten betrachtet – hier oben nicht vermuten würde. Der See mit der Kirche über seinem Ufer versteckt sich auf einem kleinen Sattel gelegen, vor dem Blicken aus dem betriebsamen Tal und strahlt deshalb eine besondere Ruhe aus.
Den Rückweg tritt man dann zunächst auf der gleichen Route an, verlässt aber dann diesen Balkon und rollt hinab ins Etschtal. Von Tramin über den Kalterer See regieren nun wieder die Reben die Szenerie. Wer Zeit hat, findet hier unzählige Einkehrmöglichkeiten. Es spricht aber auch nichts dagegen, die Tour zunächst zu Ende zu fahren und sie am Markplatz in Kaltern mit einem Glas Wein vom Kalterer See ausklingen zu lassen. Oder auf dem Weg ein Bad im See einzulegen.
Varianten: Man kann die Tour auch einfach hin und zurück fahren. Wer diese Option wählt, kann von Graun auf dem Rückweg auch Altenburg ansteuern. Von hier führt dann die Straße geradewegs zurück nach Kaltern.
Das ist eine schöne Kennenlern-Runde, die auf nicht ganz 20 Kilometern einen guten Eindruck vermittelt, wie es im Bike-Revier von Kaltern aussieht. Da gibt es schöne, flowige Waldwege, die von Panorama-Plätzen unterbrochen werden, von denen man den Blick über die Weinberge und den Kalterer See genießen darf.
Dass es von Kaltern zum Höhenweg zuerst einmal hinauf geht, kann man fast dem Namen entnehmen. Genauso ist es nämlich, und von den rund 500 Höhenmetern, die man bei dieser Tour bewältigen muss, steht der allergrößte Batzen gleich am Anfang auf dem Tourenprogramm. Vom Marktplatz klettert man „durch die Dörfer“, die höher gelegenen Ortsteile von Kaltern – Pfuss und St. Niklaus – hinauf zur Kalterer Höhe, von der die Mendelstraße weiter hinauf führt zum Mendelpass. Doch wird diese Hauptstraße nur zweimal gequert bevor der Höhenweg im Wald seinem Namen gerecht wird und bis zur Querung der Standseilbahn zum Mendelpass weiter an Höhe zulegt. Jetzt folgt die Genuss-Sektion dieser Tour, wenn es auf Waldwegen und Trails bergab geht bis zum Ziegelstadel. Und der Wald immer wieder kurz unterbrochen wird von Aussichtsplätzen, an denen es sich lohnt, eine Rast einzulegen. Vom Ziegelstadel führt jetzt ein Trail hinab nach Altenburg, der wohl ruhigsten Fraktion von Kaltern, die sich auf einem sonnigen Plateau über dem See hinter dem Wald versteckt. Hier kann man einkehren im Hofschank Waldschenke oder einen der schönsten Aussichtsplätze über den Kalterer See entdecken. Von Altenburg führt nun die Straße zurück nach Kaltern, vorbei am Sportzentrum St. Anton mit dem Klettergarten. Wer Lust hat, kann diesen luftigen Spaß noch in die Tour mit einbauen, oder zügig hinabrollen zum Marktplatz. Zum Abschluss darf man dort einen Cappuccino genießen, oder einen Wein vom Kalterer See. Das würde zu der Tour gut passen, denn viele der Reben, an denen dieser Wein wächst, durfte man bei dieser Runde von oben bestaunen.
Varianten: Diese Tour lässt sich auch mit der „Panoramatour“ kombinieren, die im Bereich des Kalterer Höhenwegs teilweise auf gleicher Strecke verläuft. Dadurch bieten sich Variationsmöglichkeiten.